Ernährung im Winter

„Ein Mensch, der bei großer Winterskälte, wenn er in sich selbst kalt ist, sehr warme Speisen
aufnimmt, zieht sich leicht die Schwarzgalle zu und erregt dieselbe in seinem Körper. Genießt aber jemand bei eigener, innerer Kälte sehr kalte Speisen, so bekommt er davon Fieber. Wer aber bei Winterskälte Nahrungsmittel von der richtigen Temperatur, also weder zu warme noch zu kalte, zu sich nimmt, erreicht mit ihnen nur eine mäßige Erholung, weil sie ihm kein gutes Blut verschaffen. Wer aber zur Zeit des Frostes in einem sehr warmen Raume Speisen von der richtigen Temperatur, weder sehr warme noch sehr kalte, aufnimmt, dem schaden solche Speisen zwar nicht, aber die Wärme, die er dann selbst besitzt, bringt ihm körperliche Schwäche.“ Hildegard von Bingen